Handlungsfeld Mobilität

Leitideen

Ein modernes Mobilitätsangebot und -management, die intelligente Nutzung der Vorort produzierten erneuerbaren Energie und schadstoffarme kommunale Fahrzeugflotten machen OPR zur Vorzeigeregion für umweltfreundlichen, modernen Verkehr. Die Versorgungsangebote sind auch ohne eigenen Pkw gut zu erreichen.

Die Region stellt die Erreichbarkeit der Wohnorte, Arbeitsstätten, Gemeinbedarfseinrichtungen und touristischen Destinationen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sicher. Dabei werden die Mobilitätsbedürfnisse von Menschen mit körperlichen Einschränkungen und Familien mit Kindern besonders berücksichtigt. Die Siedlungsschwerpunkte und touristischen Destinationen werden durch attraktive öffentliche Verkehrsverbindungen miteinander verknüpft. Die Infrastruktur wird einer älter werdenden Bevölkerung (und der künftigen Bevölkerungszahl) angepasst und damit auch auf das Leitbild Gesunde Region ausgerichtet und zukunftsfest gemacht.

Innovative Konzepte zur Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum werden z.B. als Modellvorhaben erprobt und auf ihre Übertragbarkeit geprüft. Dafür notwendige erweiterte Handlungsspielräume werden von den jeweiligen Aufgabenträgern eingeräumt.

Ausgangslage und Aussichten

Der Landkreis Ostprignitz‐Ruppin weist die niedrigste Netzdichte im klassifizierten Straßennetz Brandenburgs auf. Die den Kreis von Südosten nach Nordwesten durchschneidende BAB 24 (Berlin – Hamburg/Rostock) hat eine große Bedeutung für die schnelle Erreichbarkeit der Mittelzentren Neuruppin und Wittstock/Dosse. Der Motorisierungsgrad ist für einen ländlichen Raum typisch: Mit 572 Pkw je 1.000 Ew liegt der Landkreis leicht über dem Landesdurchschnitt von 565 Pkw je 1.000 Ew. Gegenüber Diesel- und Benzinfahrzeugen spielen Elektro- und Hybrid-Pkw mit einem Anteil von weniger als 0,3% bislang eine untergeordnete Rolle.

Der Landkreis wird im Schienenverkehr durch zwei Regionalexpress‐Linien (RE 2, RE 6) im 60- bzw. 120-Minuten-Takt sowie zwei Regionalbahn‐Linien (RB 54, RB 73) erschlossen. Der aktuelle Nahverkehrsplan sieht im Busverkehr auf der Hauptachse Kyritz-Neuruppin-Rheinsberg die Einführung eines getakteten Angebotes (60 und 120 min) vor (PlusBus). Das Hauptnetz aus Bahn und PlusBus wird durch ein Nebennetz mit 120-Minuten-Takt und ein Ergänzungsnetz mit Bedarfsverkehr abgerundet. Der Anteil der barrierefreien Busse betrug 2013 nur 40%. Auch in OPR sichert die Schülerbeförderung die Anbindung vieler Ortsteile an den ÖPNV. Dies hat zur Folge, dass das Angebot am Wochenende und in Ferienzeiten vielerorts sehr eingeschränkt ist.

Neben dem motorisierten Individualverkehr und dem öffentlichen Personennahverkehr können die Menschen die Services des Taxi-Mietwagen-Gewerbes oder der Spezialverkehre (z.B. Kranken- und Behindertentransporte) nutzen. Darüber hinaus entstanden in den vergangenen Jahren speziell auf die Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen ausgerichtete Angebote, z.B. ein begleiteter Einkaufsservice für Senioren durch den Fahrdienst eines Wohlfahrtsverbands. Die Themen »Carsharing« und »Mitfahren« spielen bislang v.a. im engen sozialen Umfeld (Familie/Nachbarschaft) eine Rolle. Nur wenige private Anbieter offerieren ihr Fahrzeug über Internetportale zur Vermietung/Mitnutzung. Kommerziellen Fahrzeugverleih bieten zum einen Unternehmen des Kfz-Handels an und zum anderen Fahrradverleihstationen.

Im prognostizierten höheren Anteil älterer Menschen liegt ein wirtschaftliches Potenzial für Mobilitätsdienstleistungen. Gleichzeitig birgt der sinkende Anteil der Menschen im Erwerbsalter die Gefahr, dass diese Dienstleistungen nicht erbracht werden können. Die Potenziale als Reiseregion und guten Markt-Voraussetzungen für den Kurzurlaub/Tagestourismus werden künftig deutlich stärker von der Erreichbarkeit ohne Pkw abhängen.

Kernziele

  • Attraktiver ÖV und Sicherstellung der Erreichbarkeit
  • Umweltfreundliche Mobilität
  • Barrierefreie Mobilität