Handlungsfeld Arbeiten und Leben

Leitideen

Der regionale Arbeitsmarkt ermöglicht unterhaltssichernde, qualifikationsangepasste und befriedigende Ausbildung und Beschäftigung für alle Bevölkerungsgruppen. Die Unternehmen finden passend qualifizierte MitarbeiterInnen und können diese auch langfristig an sich binden.

Die in der Region ansässigen Unternehmen sind wegen ihrer modernen und familienfreundlichen Arbeitsbedingungen und des guten Betriebsklimas attraktive Arbeitgeber. Sie bieten ihren Beschäftigten langfristig interessante berufliche Perspektiven und ein angemessenes Einkommen. Zum vorzüglichen Standortimage trägt außerdem die sehr gute Lebensqualität in der Region bei, die durch eine gesicherte Daseinsvorsorge und abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten bestimmt wird.

Jugendliche sind über die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region gut informiert und verlassen die Schule »ausbildungsreif«. Junge Menschen, die die Region zum Studium verlassen, kehren (auch zur Familiengründung) gerne zurück. Das Arbeitskräftepotenzial der Region wird in seiner ganzen Bandbreite ausgeschöpft. Dabei wird vor allem höher qualifizierten Frauen eine Vollzeittätigkeit erleichtert. Auch Menschen, die einen (zunächst) höheren Qualifizierungsbedarf haben, werden ausgebildet und beschäftigt.

Ausgangslage und Aussichten

Am Arbeitsort Ostprignitz-Ruppin waren im Juni 2017 rund 35.200 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon etwas mehr als die Hälfte Frauen. Etwa 70% der Beschäftigten arbeiten in Vollzeit, dies sind vor allem die Männer (hiervon 89%). Von den knapp 11.000 Teilzeitbeschäftigten ist der ganz überwiegende Anteil weiblich, nämlich knapp 82%.Gleichzeitig liegt der Anteil der Frauen mit anerkanntem Berufsabschluss (51%) und akademischem Abschluss (55%) jeweils über dem der Männer (49% bzw. 45%). Das heißt: Frauen sind besser ausgebildet, jedoch weniger in Vollzeit berufstätig. Der Anteil der ausländischen Beschäftigten ist mit 2,6% sehr gering (siehe auch S. 12).

Insgesamt knapp 7.000 Menschen waren im Dezember 2017 in OPR arbeitssuchend gemeldet, darunter gut 3.700 Arbeitslose. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,2% (an den zivilen Erwerbspersonen). Diesen Arbeitslosen standen ca. 740 gemeldete offene Stellen gegenüber. Die beruflichen Hintergründe von Arbeitslosen und offenen Stellen lassen erkennen, dass die Chancen für eine Arbeitsaufnahme vor allem in den Bereichen Land-/ Forst-/Tierwirtschaft/ Gartenbau, aber auch Unternehmensorga./ Buchhaltung/ Verwaltung ungünstig sind (hoher Überhang an Arbeitslosen gegenüber freien Stellen).

Die Zahl der freien Ausbildungsstellen übertrifft seit 2013 die Zahl der Ausbildungssuchenden (30.9.2018: 24 unversorgte Bewerber, 101 unbesetzte Ausbildungsplätze); eine Situation, die sich angesichts der demografischen Entwicklung weiter verschärfen wird. Insbesondere im Bereich Produktion und Fertigung, aber auch in Gastronomie und Hotellerie übersteigt die Zahl der Ausbildungsplätze die der Bewerber sehr deutlich, in diesen Branchen finden sich folgerichtig die meisten unbesetzten Stellen. Im Gegensatz zu den Vorjahren konnten auch fast alle BewerberInnen in den drei »Traumberufen« der Region (Verkäufer­In / Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kfz-MechatronikerIn, Kommunal-Verwaltungsfach­angestellte/r) mit Ausbildungsplätzen versorgt werden. Die Ergebnisse einer aktuellen Befragung von knapp 50 Unternehmen der Region unterstreicht die Handlungsbedarfe. Neben schon heute bestehenden Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung wird auch auf die anstehende »Verrentungswelle« hingewiesen, die nicht nur die Facharbeiterebene, sondern auch die mittlere Leitungsebene und Spezialisten betrifft.

Auf den absehbaren Rückgang der Menschen im Erwerbsalter (Absinken des Erwerbstätigenpotenzials) reagieren bislang nur wenige größere Unternehmen vorausschauend, in dem sie sich als attraktive Arbeitgeber vermarkten oder gezielte »Anwerbungskampagnen« starten und auch die Lebensqualität in der Region darstellen.

Kernziele

  • Arbeitnehmerfreundliches Standortimage
  • Arbeitsmarkt im Gleichgewicht
  • (Aus-)Bildungschancen und Arbeit für alle Bevölkerungsgruppen