Detlef Tabbert, Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Landesplanung (l.), mit Dr. Ralf Böhme, Vorstand Deutsche Eisenbahn Service AG (DESAG), in Pritzwalk
Das Potential ist immens – in kaum einer anderen Region Deutschlands wird so viel erneuerbare Energie erzeugt wie bei uns.* Ein sehr großer Anteil davon wird aber gar nicht genutzt, weil das Stromnetz voll ist. Um hier Abhilfe zu schaffen, engagiert sich die REG bereits seit 2,5 Jahren in dem EU-Förderprojekt H2CE auch beim Thema Wasserstoff. Ziel ist, die gesamte Region fit für die Zukunft zu machen, damit die Energiepreise sinken und hiesige Akteure direkt mit Wind- und Solarstrom von hier versorgt werden können.
REG-Geschäftsführer Steffen Müller zeigte sich erfreut, für dieses Vorhaben den Energieexperten Sven Geitmann gewonnen zu haben. Geitmann ist Maschinenbau-Ingenieur und über Deutschlands Grenzen hinaus als Wasserstoffexperte bekannt. „Ich möchte Nordwest-Brandenburg auf den Weg bringen in eine saubere Zukunft.“
Das Entwicklungspotential ist immens, so der Vater zweier erwachsener Kinder: „Wir können hier zukunftsträchtige Arbeitsplätze schaffen, indem nachhaltige Projekte initiiert, innovative Unternehmen angesiedelt und dadurch zusätzliche Wertschöpfungsmaßnehmen geschaffen werden. Davon profitieren sowohl die Kommunen als auch die Bürgerinnen und Bürger. Ich lade alle ein, aktiv an diesem Prozess mitzuwirken. Der Zeitpunkt dafür ist ideal.“
Seit Mitte September zählt der in Oberkrämer wohnhafte Mitfünfziger zum REG-Team. Seitdem war er bereits bei einem H2CE-Treffen mit europäischen Projektpartnern in Graz sowie zahlreichen weiteren Veranstaltungen in der Region. Bei einem Wasserstoff-Fachgespräch bei der IHK Potsdam tauschte er sich u.a. intensiv mit Industrie- und Ministeriumsvertretern aus. In Pritzwalk wohnte er der Unterzeichnung eines richtungsweisenden Projekts des regionalen Eisenbahnanbieters DESAG sowie dem Niedax-Konzern bei, zu der auch der brandenburgische Verkehrsminister Detlef Tabbert erschien. Bei dem Projekt „multimodale Schiene Nordost“ sollen viele Millionen Euro in die Region investieren werden – auch in Wasserstoffprojekte.
Auf dem Brandenburger Wasserstoff-Tag in Potsdam sprach Geitmann mit hochrangigen UnternehmensvertreterInnen über die neuen REG-Pläne sowie mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller. Dieser hob öffentlich in seiner Rede vor über 200 Teilnehmenden „die besondere Bedeutung von Wasserstoff für die Energiewende“ hervor. Er erklärte: „Die Umsetzung der Brandenburger Wasserstoffstrategie läuft auf Hochtouren.“ Weiter sagte er, die Landesregierung werde „weiter die finanziellen Ressourcen zur Verfügung stellen“ für die „landeseigene Förderstrategie“. Er mahnte zwar an, dass „wir eine Antwort auf die Frage des H2-Preises brauchen“, betonte aber gleichzeitig, „ich bin überzeugt davon, dass wir den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft hinbekommen“. „Lassen Sie uns gemeinsam loslaufen beim Thema Wasserstoff und lassen Sie uns gemeinsam Antworten auf noch offene Fragen finden“, so Keller.
Dieses Bekenntnis zum Thema Wasserstoff war überfällig. Endlich haben wir damit Sicherheit, dass uns die Landesregierung auf unserem Weg unterstützt. Wenn jetzt noch ein ähnliches Commitment vom Bund kommen würde, kann’s richtig losgehen“, erklärte Sven Geitmann.
Auch der gemeinsame Besuch einer großen, internationalen H2-Messe in Hamburg stimmte Müller und Geitmann zuversichtlich: „Mittlerweile ist weltweit klar, dass die Energiewende ohne Wasserstoff nicht funktionieren wird. Unsere Region kann mit seinen reichhaltigen Ökostromkapazitäten einen wichtigen Teil für den erforderlichen Wechsel von der bisherigen fossilen zu einer zukünftigen nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Mehr noch: Wir können aktiv mitgestalten.“
*: Brandenburg führt das Ranking der Bundesländer beim Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit 77 % an. Die Prignitz liegt mit 271 % auf Platz 3 der energieproduzierenden Landkreise (Verhältnis erzeugter EEG-Strom zum verbrauchten Strom) – Ostprignitz-Ruppin: 125%.
REG lädt zum H2 Workshop
Mitwirkung an der H2CE-Machbarkeitsstudie und Erstellung eines
H2-Aktionsplans für Nordwest-Brandenburg
Wann:
4. November 2025
von 14 bis 18 Uhr
Wo:
Quartier 20
Steinstraße 20/2. Stock (Loft)
16816 Neuruppin
Wer:
Alle H2-Interessierten in Nordwest-Brandenburg.
Es wird Input aus der Region benötigt – von den hier ansässigen Unternehmen, aus den Verwaltungen und möglichst vielen Institutionen, die sich mit der Energiewende und der Nutzung erneuerbarer Energien befassen.
Um Anmeldung wird gebeten.
