Agroforst in der Prignitz
Ein Praxisbeispiel auf dem Landwirtschaftsbetrieb Düpow
Am Donnerstag, den 12. Juni 2025, von 14 bis 17 Uhr wird kostenlos zu einer Exkursion auf den Hof Düpow bei Perleberg in der Prignitz eingeladen.
Der Landwirt Reiner Guhl stellt interessierten Landwirten und Gästen seine Agroforstanlage vor.
Leon Bessert von der Agroforstakademie der DeFAF e.V. führt mit einem Vortrag in das Thema ein und anschließend wird eine Live-Besichtigung auf dem Acker angeboten.
„Dabei ist Agroforstwirtschaft sehr vielfältig, es gibt viele individuelle Möglichkeiten. Jeder Betrieb muss für sich herausfinden, was passt. Was baue ich an? Habe ich eine Direktvermarktung? Muss ich Masse produzieren? Bin ich weit weg von Städten?“ (Jana Mittag, Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg)
Die Veranstaltung richtet sich an Landwirte und Interessierte aus der Region.
Wann:
Donnerstag, 12. Juni 2025,
14 – 17 Uhr
Wo:
Landwirtschaftsbetrieb Düpow
An den Eichen 1
19348 Perleberg
Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung wird über den Button / die URL beistehend gebeten
Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft e.V. (DeFAF).
Die Veranstaltung ist kostenlos und um eine Anmeldung wird (zur besseren Planung) gebeten. Nutzen Sie den Button oder nutzen Sie direkt diese URL:
https://calendar.boell.de/de/event/erfolgreich-gegen-die-trockenheit-agroforst-der-prignitz
Hintergrundinformationen
„Die klimawandelbedingte Trockenheit in Brandenburg stellt eine enorme Herausforderung für die Landwirte und den Wasserhaushalt des Landes dar. Seit den 1970er Jahren sinken die Grundwasserspiegel kontinuierlich. Prognosen zur Wetterlage sind kaum möglich, langanhaltende Trockenheit wechselt sich mit gelegentlichem Starkregen ab. Vor diesem Hintergrund suchen die Brandenburger Bauern nach neuen Strategien. Eine Möglichkeit bietet die Anpassung der eigenen Anbaumethoden, konkret der Umstieg auf Agroforstsysteme.
Dass diese erfolgversprechend sind, zeigt eine Studie der BTU Cottbus. Der Effekt ist im Ertrag messbar: Beim Versuch der BTU lag der Ernteertrag im Wintergetreide beim Agroforstsystem um 16 Prozent höher als auf der strukturfreien Ackerfläche. Und das bei 17 Prozent Flächenverbrauch für die Gehölze. Das heißt der Getreideertrag war ungefähr gleich hoch wie vorher. Über die Getreideernte hinaus hat der Landwirt jedoch den Ertrag der Gehölze, die zu Hackschnitzel verarbeitet wurden und aus denen man Energie gewinnen kann. Eine Umstellung auf Agroforst kann den landwirtschaftlichen Betrieben somit unmittelbar ökonomisch einen Vorteil bringen.
Dabei ist Agroforstwirtschaft sehr vielfältig, es gibt viele individuelle Möglichkeiten. Jeder Betrieb muss für sich herausfinden, was passt. Was baue ich an? Habe ich eine Direktvermarktung? Muss ich Masse produzieren? Bin ich weit weg von Städten?
Reiner Guhl ist Landwirt in Perleberg, Agroforstanlage: Silvoarables System (Gehölze und Ackerkulturen), 122,00 ha agroforstlich genutzte Fläche, davon 12,50 ha Flächenanteil der Agroforstgehölze. Neuanlage von Agroforststreifen im Jahr 2020. Anfangsziel ist das Anlegen von jährlich ca. 1,5 ha Forststreifen bis zu einer Fläche von 5 ha der Ackerfläche.
Leon Bessert unterstützt beim DeFAF e.V. seit 2022 im Projekt SEBAS die Geschäftsstelle in der Wissenschaftskommunikation und dem Wissenstransfer, um die Agroforstwirtschaft als innovative Landnutzungsform zu etablieren.“ (Jana Mittag, Geschäftsführung, Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg für Ökologie, Demokratie und Soziales e.V.)