Handlungsfeld Tourismus

Leitideen

Die Region nutzt ihre Kernkompetenzen im Tourismus, das vielfältige kulturelle Angebot sowie die hervorragenden naturräumlichen Potenziale und entwickelt sich zur Gesundheits- und Genuss-Region Brandenburgs, deren regionale Identität in den touristischen Produkten ablesbar ist. Die Vernetzung verschiedener Leistungsträger und neu erschlossene räumliche Potenziale bilden die Basis für eine Marktverbreiterung.

Die Zusammenarbeit der touristischen Leistungsträger und Institutionen ist intensiv und auch mit der Kultur- und Gesundheitswirtschaft eng verzahnt. Die aus der Vernetzung dieser Branchen erwachsenden Potenziale werden zur Saisonverlängerung und mittelfristig auch zur Marktverbreiterung in der Gastronomie und Ernährungswirtschaft genutzt. Die zielgerichtete (Aus)Bildung für die Kernbranchen schafft hierfür die Voraussetzungen. Der Tourismus ist als Wirtschaftsfaktor in der Region anerkannt und wird bei Standortentscheidungen entsprechend beachtet.

Der respektvolle Umgang mit Natur und Landschaft bildet die Basis für eine Vielzahl ganz unterschiedlicher touristischer Aktivitäten und erhält gleichzeitig ein wesentliches Element der Lebensqualität in der Region.

Ausgangslage und Aussichten

Die Beherbergungskapazität ist in Ostprignitz-Ruppin von 5.450 Betten (Betriebe mit mind. 10 Betten) im Jahr 2000 nach einen »Zwischenhoch« im Jahr 2017 wieder leicht auf rund 6.550 Betten zurückgegangen, Gästezahlen und Übernachtungen sind im selben Zeitraum aber kontinuierlich gestiegen. Die Zahl der Vorsorge- und Reha-Einrichtungen blieb fast konstant – ebenso wie der Anteil an Betten, Gästen und Übernachtungen. Bei den Erholungs-/ Ferienheimen hat sich die Zahl zwar nur leicht erhöht, der Marktanteil (Betten, Übernachtungen) übersteigt aber inzwischen den von Hotels, Gasthöfen und Pensionen deutlich. Die Auslastung hat sich insgesamt, insbesondere aber bei den Rehakliniken erfreulich entwickelt. Hier lag sie zuletzt (2018) bei 95% (Hotels 39%, Ferienheime 35%). Die Saison beschränkt sich weitgehend auf die Sommermonate. Durchschnittlich hielten sich Touristen 3,3 Tage in der Region auf und damit etwas länger als im Brandenburger Durchschnitt. Rheinsberg hat nach Potsdam die höchsten Übernachtungszahlen in Brandenburg.

Besuchern bietet die Region durch den vielfältigen Natur- und Landschaftsraum viel Platz für Aktivitäten wie Paddeln, Radeln oder Wandern aber auch für die entspannte Erholung. Der Schutz und die Entwicklung des Naturraums sind die Grundlage für Naturerlebnisse in den Luchlandschaften, dem Ruppiner Wald- und Seengebiet, der Kyritz-Ruppiner Heide oder der Kyritzer Seenkette. Ein überwiegend gut vernetztes Radwegesystem erschließt u.a. die historischen Altstädte und die anerkannten Erholungsorte (Lindow, Rheinsberg, Flecken Zechlin, Kleinzerlang,). Das Thermalbad in Neuruppin und verschiedene Marinas runden das naturtouristische Angebot ab. Mancherorts wird das Landschaftserleben durch Infrastrukturtrassen, Windkraftanlagen, Gewerbehallen und monotone Agrarwirtschaft bereits beeinträchtigt. Ein intensiver Ausbau verkehrserzeugender oder emittierender Betriebe würde sich auf den Naturtourismus, der auf gesunde Umweltbedingungen und attraktive Landschaft angewiesen ist, negativ auswirken.

Die meisten Touristen besuchen die Region wegen ihrer Natur und Landschaft, viele Besucher können aber zu den sogenannten »Auch-Kulturtouristen« gezählt werden. Anknüpfungspunkte bieten Persönlichkeiten wie Fontane, Schinkel und Tucholsky oder bereits überregional bekannte Festivals (Kammeroper Rheinsberg, Fontane-Festspiele Neuruppin, Theatersommer Netzeband, Seefestival Wustrau, Schöller-Festspiele und Hengstparaden der Neustädter Gestüte). Im Jahr 2019 bilden das Jubiläum fontane.200 und die Landesgartenschau in Wittstock eine herausragende Möglichkeit die überregionale Aufmerksamkeit zu nutzen.

Die Qualität der touristischen Angebote und ihre Erreichbarkeit mit dem ÖPNV sind an einigen Stellen verbesserungswürdig. Landschafts­erlebnis und »Entschleunigung« gewinnen für breite Bevölkerungsteile an Bedeutung, der Gesundheits- und Wellnesstourismus zählt zu den dynamischsten Marktfeldern im gesamten Tourismus.

Kernziele

  • Bessere Qualität und Vermarktung der touristischen Angebote
  • Koordinierte Tourismusentwicklung (entlang touristischer Korridore)
  • Markterweiterung